Oettern
Im Mittleren Ilmtal liegt zwischen Buchfart und Mellingen auf einer Höhe von 241 m das Dörfchen Oettern. Der Ort wird erstmals 1376 in einer Urkunde des Klosters Berka erwähnt; der Ortsname leitet sich wahrscheinlich vom hier bis ca. 1880 betriebenen Otternfang ab. 1462 wird die Kirche erstmals erwähnt. Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit weisen auf eine Siedlungsstelle nördlich des heutigen Dorfes sowie auf mehrfache Benutzung einer Wallburg auf einer nach Westen vorspringenden Bergnase südlich der Ilm (sog. „Otternburg“ oder „Ziegenburg“) hin. Gräberfunde entlang der Straße nach Mellingen sind Relikte einer slawischen Besiedlung in Mittelalter.
Oettern besaß bis zum 19. Jhdt. die Grundrissform eines Sackgassendorfes; bei der Grundstücksumlegung 1885 wurde die Gasse am östlichen Ende geöffnet, es entstand die Siedlungsform eines Straßendorfes. Oettern besaß zwei Mühlen; das erste Schulgebäude entstand 1827, das Schulgebäude in der heutigen Form 1909. Zahlreiche Brände, v.a. im 18. Jhdt., legten einen Großteil des Dorfes immer wieder in Schutt und Asche; zudem hatte Oettern, wie wohl die meisten Orte im Ilmtal, unter fortwährenden Überschwemmungen zu leiden.[1]
Ein Waidstein auf dem Dorfplatz zeugt von dem früher betriebenen Waidanbau. Ende des 19. Jhdts. wird Oettern als wohlhabendes Bauerndorf mit im Ganzen gleichmäßiger Verteilung des Besitzes geschildert.[2]
Heute hat der Ort 117 Einwohner (Stand Mai 2025).
[1] Ev. ergänzen: Oettern ist der Geburtsort des Kantors und Komponisten Severus Gastorius, alias Ernst Buchspieß (1646 – 1682).
[2] Im Wald ca. 200 m nördlich des Dorfes befindet sich die Klause von Hans Weichberger, der 1937 bis 1969 in Oettern lebte.